Das Klingelzeichen ertönt. Für alle in der Schule heißt das: jetzt ist endlich Pause. Die Unterrichtsstunde ist vorbei, es ist Gelegenheit für das Pausenbrot, Atem holen an der frischen Luft, Zeit für Gespräche und Regeneration. Pausen unterbrechen unseren Alltag, lassen uns aufatmen, geben uns die Möglichkeit zur Erholung und Erfrischung. Pausen am Arbeitsplatz sind gesetzlich vorgeschrieben, unerlässlich nicht nur für Busfahrer und Lokomotivführer. Es gibt Schulpausen, Mittagspausen und Ruhepausen. Immer geht es um eine zeitlich begrenzte Unterbrechung einer Tätigkeit, die möglichst Erholung bringt und die Kräfte erneuert.

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ So lautet das Bibelwort für den morgigen Sonntag aus dem Matthäusevangelium (Kap. 11, V. 28). In dem von uns selten verwendeten Wort „Erquickung“ verbirgt sich das griechische Wort für Pause. Wörtlich könnte man auch übersetzen: „Ich will euch eine Pause verschaffen.“ Jesus lädt seine Nachfolger ein, eine Pause einzulegen, auszuruhen und sich zu erholen. Bildlich stellen wir uns eine Wasserquelle vor, an der Wanderer eine Rast machen und sich erfrischen. In der gegenwärtigen Situation sehnen wir uns nach einer Pause inmitten der vielen bedrückenden Nachrichten, die uns tagtäglich erreichen. Eine Pause für die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten unserer Welt. Eine Unterbrechung des Hasses und der Gewalt. „Waffenstillstand“ nennt sich die Pause in den Kampfhandlungen. Daraus möge eine „Waffenruhe“ werden, damit die Waffen dauerhaft schweigen können. Wir brauchen Pausen, um wieder Kraft und Mut für die Zukunft tanken zu können. Jesus lädt die „Mühseligen und Beladenen“ zu sich ein und will ihnen helfen, ihre Lasten zu tragen.

Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof