Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten feiern wir den Sonntag „Exaudi“. Was klingt, wie eine Automarke, hat durchaus eine Verbindung. Aus der Marke „Horch“ wurde einst „Audi“, aus dem Lateinischen übersetzt „Höre!“ „Exaudi“, „erhöre“, ist eine verstärkte Bitte an Gott um eine Erhörung des Gebets. Die Christenheit bittet um das Kommen des Geistes Gottes. Das ist nicht nur ein regelmäßiges Ritual im kirchlichen Jahreskreis, sondern hat einen unmittelbaren Lebensbezug. Denn angesichts der gegenwärtigen Krisen und Katastrophen sind wir schnell mit unserem Latein am Ende. Ein ganzes Dorf wird in der Schweiz unter dem Erdschutt begraben. Der Mensch ist den Naturgewalten ausgeliefert. In der Ukraine ist kein Ende von Zerstörung, Krieg und Gewalt abzusehen. Im Gazastreifen findet eine humanitäre Katastrophe statt. Im persönlichen und im gemeinschaftlichen Gebet fragen wir nach Gottes Gegenwart in unserer zerrissenen Welt. Wir beten für den Frieden und um ein Ende der Gewalt.

„O komm du Geist der Wahrheit und kehre bei uns ein!“ So singen wir in einem alten Kirchenlied (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 136). „Komm zu uns, werter Tröster, und mach uns unverzagt!“ Wir bitten um „Licht und Klarheit“. Angesichts von manipulierbaren Informationen und Bildern suchen wir Orientierung und Wahrheit. „Unglaube und Torheit“ können überwunden werden durch Gottes Kraft, Geduld und Glaubenstreue. Die Wahrheit zu erkennen ist nicht immer leicht. Es braucht dazu auch ein intensives Bemühen und die Bitte um das Kommen des Geistes Gottes.

Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof