01/12/2025 0 Kommentare
Bericht von der Synode vom 28.11.2025
Bericht von der Synode vom 28.11.2025
# Aktuelles aus den Gemeinden

Bericht von der Synode vom 28.11.2025
Kitas sollen einen anderen evangelischen Träger bekommen
Kreissynode beschließt weitere Verhandlungen mit den Johannitern
Paderborn/Kreis Höxter (ekp). Die Kindertageseinrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn sollen einen anderen Träger bekommen. Das hat die Kreissynode auf ihrer Tagung im Paderborner Martin-Luther-Zentrum beschlossen. Außerdem verabschiedeten die Synodalen die Haushalte für das Jahr 2026.
„Wozu sind wir Kirche in dieser Region?“ Für Superintendent Volker Neuhoff ist das die zentrale Frage bei allen Entscheidungen. In seinem Bericht ging er auf die Themen Kitas, Finanzen und Transformation ein und machte deutlich: „Wir können uns eine Omnipräsenz nicht mehr leisten.“ Neuhoff kündigte zudem an, dass er zum 31. August 2026 mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen werde. Der Nominierungsausschuss hat mit den Vorbereitungen für die Wahl einer Nachfolgerin/eines Nachfolgers begonnen.
Große Mehrheit für Abgabe der Kita-Trägerschaft
Schwerpunktmäßig ging es auf der Synode um die Trägerschaft der evangelischen Kitas. Zurzeit werden zehn Kitas vom Kita-Verbund des Kirchenkreises getragen, fünf von der Kirchengemeinde Paderborn. Diese 15 Kitas sollen zum Kitajahr 2027/2028 an einen „Träger aus der evangelischen Familie“ abgegeben werden. Die Synodalen stimmten mit deutlicher Mehrheit für den Vorschlag des Kreissynodalvorstandes, die begonnenen Verhandlungen mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Landesverband NRW, fortzusetzen und zur Vertragsreife zu bringen. Dafür sprachen sich 76 Abgeordnete aus, drei stimmten mit Nein, zwei enthielten sich. Der Entscheidung waren Informationsveranstaltungen für die Synodalen im Vorfeld der Tagung und eine ausführliche Diskussion auf der Synode vorangegangen. Der Kirchenkreis möchte mit der Abgabe der Trägerschaft eine substanzielle Einsparung von Kirchensteuern erreichen.
Pfarrerin Elke Hansmann, Synodalbeauftragte für die Kindertageseinrichtungen, beschrieb das Dilemma, in dem der Kirchenkreis stecke. „Es steht uns gut an, Kitas in eigener Trägerschaft zu betreiben. Es entspricht unserem christlichen Auftrag.“ Aber nur durch Einsparungen auf Kosten der Mitarbeitenden, Kinder und Eltern habe der Kita-Bereich in der Vergangenheit einigermaßen konsolidiert werden können. „Ich sehe nicht, wie wir zu einer soliden Finanzierung der Kitas kommen, ohne dass andere Arbeitsbereiche reduziert werden müssten“, sagte Hansmann.
Hansmann machte deutlich, dass es keine Garantie für den Erhalt aller Kitas gebe. Abhängig ist das vom Bedarf an Kita-Plätzen und vom Land NRW und den Kommunen. Außerdem würde der Vorschlag den Kirchenkreis weiterhin Geld kosten. So würden die Johanniter nicht den Trägeranteil übernehmen. Bei kirchlichen Trägern liegt dieser bei 10,3 Prozent. Die Kitas behielten aber ihr evangelisches Profil, und es sei eine Lösung, die die Mitarbeitenden, die Kinder und die Eltern im Blick habe.
In der Diskussion zeichnete sich eine breite Zustimmung für den Vorschlag des Trägerwechsels ab. Er ermögliche die weitere Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden, er biete die beste Aussicht, möglichst viele Kitas zu erhalten, und andere Lösungsvarianten seien mit unkalkulierbaren finanziellen Risiken verbunden, so einige Stimmen von Synodalen.
Weiterhin strikter Sparkurs
Auf einen strikten Sparkurs in den kommenden Jahren stimmte Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Vorsitzender des Finanzausschusses, die Synodalen in seinem Bericht zur Finanzsituation ein. Die westfälische Landeskirche müsse eine Deckungslücke in der Pensionskasse ausgleichen. Sie werde ihre Zuweisung von Kirchensteuermitteln an die Kirchenkreise in den nächsten Jahren schrittweise verringern, und auch bei einem höheren Kirchensteueraufkommen gebe es zukünftig keine Nachzahlung mehr. Verwaltungsleiter Alexander Friebel stellte die Prognosen der Landeskirche für die Kirchensteuerzuweisungen an den Kirchenkreis Paderborn vor. Danach erhielte der Kirchenkreis von 2025 bis 2029 rund 1,3 Millionen Euro weniger an Kirchensteuermitteln, ein Rückgang von fast 11 Prozent. Der Kirchenkreis müsse sich Gedanken machen, wie der Haushalt weiterhin konsolidiert werden könne.
Für das Haushaltsjahr 2026 rechnet der Evangelische Kirchenkreis Paderborn mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 12,1 Millionen Euro (rund 315.000 Euro weniger als 2025). Der Haushalt des Kirchenkreises für 2026 ist ausgeglichen und ohne Entnahme von Rücklagen möglich. Rund 63 Prozent der Ausgaben liegen in den Bereichen Pfarrbesoldung, Kirchengemeinden, gemeindliche Jugendarbeit und Kitas. Die weiteren Ausgaben sind für den Kirchenkreis, die Verwaltung und die Diakonie. Für den Klimafonds werden 4 Prozent der Einnahmen vorweg abgezogen. Ein Antrag der Diakonie, ihre Kirchensteuerzuweisung von 4,5 auf 5 Prozent zu erhöhen, wurde von der Synode abgelehnt.
Die auf der Synode im Juni 2025 eingerichtete Arbeitsgruppe Transformation stellte ihre ersten Überlegungen zu den Themen Presbyterien, Pastoraler Dienst und Herausforderungen vor. Die Leitfrage, so Pfarrerin Sabine Sarpe, war: Wie könnte der Kirchenkreis mit weniger Mitgliedern, Geld und pastoralem Personal in zehn Jahren aussehen? An den Überlegungen können sich in einem nächsten Schritt Synodale und Presbyterien beteiligen.
Das Leitungsgremium Kreissynode setzt sich aus Abgeordneten der 13 evangelischen Kirchengemeinden und der gemeinsamen Dienste zusammen. Die rund 100 Synodalen vertreten 71.000 evangelische Christinnen und Christen in den Kreisen Höxter und Paderborn.
BU (Synode Abstimmen):
Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises tagte im Paderborner Martin-Luther-Zentrum. (Foto: EKP/Oliver Claes)
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