
08/07/2025 0 Kommentare
Keine Sorgen im Monat Juli
Keine Sorgen im Monat Juli
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Keine Sorgen im Monat Juli
Ich gestehe ich mache mir große Sorgen. Darum, was nun im Nahen Osten geschieht, nachdem die USA den Iran angegriffen haben. Und ich mache mir Sorgen um die Menschen in Gaza. Und um den Klimawandel: die Bemühungen der Staatengemeinschaft werden immer kleiner, aber die Auswirkungen werden immer dramatischer. Welche Erde werden wir unseren Kindern hinterlassen?
Ich mache mir auch Sorgen um den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft: Hass und Hetze nehmen anscheinend immer mehr zu. Lügen und Verschwörungserzählungen werden unwidersprochen verbreitet. Und was ist mit dem Glauben an Jesus Christus?
Ja, all das treibt mich um und lässt mich manchmal schlecht schlafen. Das ist nicht gut! Und doch auch nötig!
Es gibt sorglose Menschen und sorgsame. Beide brauchen wir. Die einen stecken uns an mit ihrer Fröhlichkeit, die anderen helfen, Dinge zu organisieren und den Laden am laufen zu lassen. Warum also sollen wir uns keine Sorgen machen? Nein, das wäre ein Missverständnis. Aber es gibt ein „sich sorgen“ das nicht gut tut. Wo sich jemand mit seinen Sorgen immer im Kreis dreht. Und so werden die Sorgen immer größer und man selber immer kleiner. Aber Paulus kennt einen Ausweg: bringt eure Sorgen mit bitten und flehen vor Gott. Damit bekommt unser Sorgen eine Richtung. Sie drehen sich nicht mehr im Kreis sondern finden einen Ansprechpartner, nämlich Gott, der sie hören und verarbeiten kann. Denn was nützt die Sorge, die nicht zur Lösung führt? Aber manche Sorgen können wir gar nicht selbst lösen. Den Krieg im Nahen Osten werden wir hier sicherlich nicht beenden, und zum Klimaschutz können und sollen wir wohl beitragen, aber das macht nur einen kleinen Teil aus bei 8 Milliarden Menschen.
Aber indem ich meine Sorgen auf Gott richte, der die Welt auf unsichtbare Weise in seiner Hand hält, habe ich sie dem richtigen Anheim gestellt.
Und dann empfiehlt uns Paulus auch noch unsere Sorgen mit Dank vor Gott zu bringen. Und in der Tat, da ist soviel, wofür wir danken können: dass wir hier (noch) Frieden haben, dass wir so viele Möglichkeiten haben, den Klimawandel aufzuhalten, für die Kinder die uns geschenkt sind und für das Wetter und die Freunde und Verwandten – macht das die Sorgen nicht gleich ein wenig kleiner? Wie gut, dass wir nicht nur sorgen sondern auch danken können. Beides soll seinen rechten Platz haben und Gottes Güte wird immer in unserer Mitte sein.
Ihr Pfarrer Thomas Walter
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