15/11/2025 0 Kommentare
Mittendrin am 15.11.2025 - Die Zukunft beginnt jetzt
Mittendrin am 15.11.2025 - Die Zukunft beginnt jetzt
# Geistliche Impulse

Mittendrin am 15.11.2025 - Die Zukunft beginnt jetzt
An den letzten Sonntagen des Kirchenjahres richten sich die Blicke in die Zukunft. Das Evangelium des morgigen Sonntags handelt vom kommenden Weltgericht. Der Richter beurteilt die Menschen nach ihren Taten: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Bedürftige bekleiden, Kranke und Gefangene besuchen. In der Tradition wurde hinzugefügt: Tote bestatten. Die sogenannten Werke der Barmherzigkeit werden als Maßstab für das Urteil des Weltenrichters angesehen. Der Richter bezieht diese Taten auf seine eigene Person: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25, 40) Damit wird der Blick auf die Gegenwart gerichtet. Denn hier und jetzt begegnet uns der Christus in den Bedürftigen. Martin Luther spricht davon, dass wir dem „Anderen zum Christus werden“: „Aus dem allen ergibt sich die Folgerung, dass ein Christenmensch nicht in sich selbst lebt, sondern in Christus und in seinem Nächsten; in Christus durch den Glauben, im Nächsten durch die Liebe.“ (Luther, Von der Freiheit eines Christenmenschen). Damit eröffnet sich ein weites Feld diakonischen und caritativen Handelns, das nicht auf kirchliche Institutionen beschränkt ist. Denn die Werke der Barmherzigkeit geschehen auch im Alltag, in der zwischenmenschlichen Begegnung. Der Blick in die Zukunft verweist auf die Gegenwart, die Zukunft beginnt schon jetzt. Wollen wir, dass unsere Gesellschaft auch zukünftig von diesem christlichen Geist der Nächstenliebe geprägt ist? Dann brauchen wir Menschen, die sich in der Kirche und für die Kirche engagieren, damit auch die nächste Generation die Chance hat, diesen christlichen Glauben in Wort und Tat kennenzulernen und einzuüben.
Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof
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