20/10/2025 0 Kommentare
Mittendrin am 18.10.2025 - Ein neuer Anfang
Mittendrin am 18.10.2025 - Ein neuer Anfang
# Geistliche Impulse

Mittendrin am 18.10.2025 - Ein neuer Anfang
Wie kann nach Krieg und Gewalt ein neuer Anfang gelingen? Vor dieser Aufgabe stand auch die evangelische Kirche nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und dem Kampf gegen den Geist, „der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat“.
„Wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.“ Mit diesen Worten hat vor 80 Jahren, am 18. und 19. Oktober 1945, der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland gegenüber Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen „mit unserem Volk“ eine „Gemeinschaft der Leiden“ und eine „Solidarität der Schuld“ bekannt. „Durch uns ist unendliches Leid über viele Völker und Länder gebracht worden.“ Die Erkenntnis der eigenen Schuld und der Versäumnisse sollte die Grundlage für einen neuen Anfang bilden. Die Kirchen hofften auf den „Gott der Gnade und Barmherzigkeit“, damit er ihnen die Vollmacht für die Verkündigung des Wortes Gottes und die Erfüllung seines Willens gebe.
„Wir hoffen zu Gott, dass durch den gemeinsamen Dienst der Kirchen dem Geist der Gewalt und der Vergeltung, der heute von neuem mächtig werden will, in aller Welt gesteuert werde und der Geist des Friedens und der Liebe zur Herrschaft komme, in dem allein die gequälte Menschheit Genesung finden kann.“
Was die evangelische Kirche vor 80 Jahren in der sog. „Stuttgarter Schulderklärung“ formulierte, hat seine Bedeutung nicht verloren. Das Bekenntnis der Schuld, die Bereitschaft zur Vergebung und die Tat der Liebe hängen zusammen. Der morgige Sonntag erinnert an das Halten der Gebote Gottes mit dem Wochenspruch aus dem 1. Johannesbrief, Kap. 4, Vers 21: „Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.“
Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof
Kommentare