Mittendrin am 23.8.2025 - Demut – eine christliche Tugend

Mittendrin am 23.8.2025 - Demut – eine christliche Tugend

Mittendrin am 23.8.2025 - Demut – eine christliche Tugend

# Abdinghof - Mittendrin

Mittendrin am 23.8.2025 - Demut – eine christliche Tugend

Das Verhalten von Menschen und in der Folge oftmals auch das Weltgeschehen ist in hohem Maße von bestimmten charakterlichen Eigenschaften bestimmt. In der Antike wurden Weisheit, Gerechtigkeit, Besonnenheit und Tapferkeit als die vier Grundtugenden angesehen. Sie sollten auch durch die Regierenden verkörpert werden. Das Christentum fügte eine weitere Tugend hinzu, die jedoch leicht missverstanden werden konnte, die Demut.  Im Sinne Jesu ist damit die Bereitschaft und der Mut gemeint, anderen zu dienen. Das schließt die Erkenntnis der eigenen Begrenztheit und Selbstkontrolle mit ein. Das Verhalten des Geschöpfes gegenüber seinem Schöpfer ist von Demut, Respekt und Ehrfurcht geprägt. Demut bedeutet weder Feigheit noch Schwäche, weder Furcht noch Falschheit.

„Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ (1. Petrus 5,5) Der katholische Theologe Romano Guardini hat die Demut in drei Stufen beschrieben: Die erste Stufe ist die Bescheidenheit in der realistischen Selbsteinschätzung. Sie schließt auch die Erkenntnis der Fähigkeiten von Anderen mit ein. Darauf folgt das Stehen in der Wahrheit, ein „under-standing“, das auch die Bedürfnisse der Mitmenschen wahrnimmt. Die dritte und höchste Stufe ist die Liebe, die aus der göttlichen Liebe zu den Menschen erwächst. In der persönlichen Situation, in der Gesellschaft wie auch im großen Weltgeschehen könnte aus einer solchen Haltung heraus Vieles zum Positiven verändert werden. Als „Mut zum Dienen“ erfordert die Demut Standhaftigkeit und die Fähigkeit, „auf dem Boden zu bleiben“ und dabei auch das Wohl des Anderen im Blick zu behalten.

Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof

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